In Hamburg ist das B2B-Google für die Musikindustrie entstanden. Gemeinsam haben Agnes Chung und David Hoga mit ihrem Start-up musicube innerhalb kürzester Zeit die Musikbranche revolutioniert – und zwar weltweit. Und damit das gelingen konnte, hat die gesamte Landschaft der Hamburger Start-up-Förderung an einem Strang gezogen: Eine bahnbrechende Innovation an der Schnittstelle von Content und Tech, made in Hamburg.

Eine Revolution der Musiksuche

Eine künstliche Intelligenz, die so individuell zugeschnittene Musikempfehlungen ausspricht, wie die besten Freund*innen? Ein Hamburger Start-up hat es möglich gemacht.

In ihrer langjährigen Karriere in der Hamburger Musikindustrie ist den beiden Gründer*innen Agnes und David immer wieder aufgefallen, über wie viele Metadaten die Musikindustrie verfügt und wie vergleichsweise rudimentär die Musiksuche auf Streaming-Plattformen leider immer noch funktioniert.

Gemeinsam hat das Team von musicube eine KI entwickelt und diese in einem aufwändigen Prozess mit einer Fülle an Metadaten gefüttert, bis sie die Songs eigenständig unterschiedlichen Eigenschaften zuordnen konnte. Das funktioniert sowohl anhand von objektiven Parametern wie Tonart, Tempo und Klangfarbe, aber auch über subjektiv wahrnehmbare Eigenschaften: So kann die KI von musicube erkennen, zu welcher Stimmung ein Song passt, und eine Playlist mit entsprechenden Empfehlungen erstellen.

Mit einer zündenden Idee ist musicube im Handumdrehen vom Start-up zum Erfolgsunternehmen geworden: Gründer*innen Agnes und David erzählen, wie alles angefangen hat.
Es gibt so viele Metadaten in der Musikindustrie. Wir wollten dieses Potenzial nutzbar machen, um die Filterblase im Musikstreaming zu zersprengen.

Agnes Chung

83Minuten

braucht die KI um 1.000 Songs zu analysieren

54Millionen

Songs in der Datenbank

Über500

Schlagwörter zur Kategorisierung von Songs

Eine KI, die in Sekundenschnelle Songs analysieren kann: Wie funktioniert das im Detail?

In Hamburg zu Hause

Obwohl gerade die Techbranche das Potenzial bietet, dezentralisiert zu arbeiten, war der Hamburger Standort eine wichtige Ressource für die Entwicklung von musicube – sowohl im Bezug auf die Technologie hinter ihrer KI, als auch für den Ausbau ihres Unternehmens.

Angefangen bei den Umständen, die Agnes und David dazu geführt haben, musicube überhaupt erst zu gründen. Kennengelernt haben sich die beiden als Angestellte in dem Hamburger Unternehmen PhonoNet, das Metadaten-Dienste für andere Unternehmen aus der Musikbranche anbietet – wie etwa Warner Music, die ihren Deutschlandstandort ebenfalls in Hamburg haben.

Die enge Vernetzung der Hamburger Musikbranche war auch der Grund, warum musicube schnell ein starkes Netzwerk an potenziellen Kunden ausbauen konnte. Denn am Hamburger Standort gibt es nicht nur große Labels wie Warner Music und Wahrzeichen wie die Elbphilharmonie. Es gibt auch eine rege Musikszene mit unzähligen Plattenläden, großen Konzertagenturen und Eventlocations. Und natürlich die vielen Unternehmen, die diese Player bei ihrer Arbeit unterstützen.

Und als Unternehmen, das sich an der Schnittstelle von Content und Tech positioniert, ist auch der Tech-Standort Hamburg für musicube von Bedeutung: Hier gibt es große Unternehmen wie Google, Facebook, Dropbox oder Snap und die Infrastruktur, um junge Unternehmen aus der Branche dabei zu unterstützen, sich auszubauen.

musicube ist ein Musterbeispiel für den Erfolg der Hamburger Start-up-Förderung: Von den ersten Schritten im Inkubator Media Lift bis hin zum Kauf durch den US-amerikanischen Marktführer Songtradr, haben sie an allen Stellen die Unterstützung genutzt, die die vielen Hamburger Förderstellen jungen Unternehmen bieten.